Ostern: Impulse zum Bibeltext


"Grüß Gott"
zum Ostersonntag




Bild: M. Innerhofer/A. Moser (Ostern - Mt 28,1 – 10)



Ostern

Ein Hoffnungsfunke,

geboren in der Tiefe der Nacht.

Das Leben setzt sich durch in der Dunkelheit.

Ein Hoffnungsfunke,

entzündet durch ein Feuer, das nie mehr verlöscht,

das Wärme und Zuversicht schenkt.

Ein Hoffnungsfunke

gemacht aus Liebe und Dankbarkeit

Ein Lidschlag der Veränderung in unserem Leben,

der das Licht in uns erweckt.

Ein Hoffnungsfunke im Hier und Jetzt,

mit der Kraft der Auferstehung, Lebenszeichen wohin du auch schaust.

Ein Hoffnungsfunke  -

der uns auf den Weg in die Freiheit führt,

auf den Weg in ein Leben in Fülle.

Eine ungeheure Botschaft der Liebe Gottes an uns.


Magdalena Innerhofer, Religionslehrerin




HOCHFEST DER AUFERSTEHUNG DES HERRN - OSTERN 2020

„Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. ... Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen„ (1 Kor 15,13-14.20)


GEDANKEN ZUM OSTERFEST

Die heiligste Osternacht und „Mutter aller Vigilien“, das Fest der Auferstehung Jesu Christi, ist das Hauptfest der Kirche. Der Gekreuzigte ist wahrhaft von den Toten auferstanden! (vgl. Mt 28,6f). Er hat der dunklen Nacht des Todes den Schrecken genommen. Er hat die Finsternis von Folter, Leid und Tod überwunden und will auch uns sicher durch die Finsternis zum neuen Morgen des ewigen Lebens führen. Deshalb wird in dieser Nacht das neue Feuer und die Osterkerze (als Symbol für den auferstandenen Christus) ganz bewusst in die Mitte gestellt. Christus, das Licht der Welt, hat den Tod besiegt, er hat uns die Liebe Gottes bis zum Äußersten gezeigt. Wir feiern den Sieg des Lebens über den Tod, an dem auch wir teilhaben, wenn wir uns zu Christus bekennen und sein Gedächtnis begehen.
Alle Evangelisten erzählen vom Ostermorgen, dass Frauen sich schon beim Anbruch des ersten Tages der Woche auf den Weg zum Grab Jesu machen. Sie wollen Grabpflege betreiben. Doch unglaubliches ist geschehen: Der Stein ist weggewälzt! Das Grab ist leer! Der Engel verkündet ihnen: „Er ist nicht hier; denn er ist von den Toten auferstanden“ (Mt 28,6). Christus hat den Tod besiegt. Die Angst der Nacht ist verschwunden, der Tod überwunden! Mit der ganzen Christenheit freuen wir uns über den Sieg Jesu Christi über den Tod: Er ist wahrhaft auferstanden und ins Leben gegangen. Die alte Welt ist vergangen! Auch für uns wurde der Stein vom Grab gewälzt. Bei der letzten Generalaudienz hat Papst Franziskus mit Blick auf die Corona-Pandemie Hoffnung gegeben mit den Worten: „Ostern sagt uns, dass Gott alles zum Guten wenden kann“. Jesus schenkt uns neues Leben mit ihm und führt uns vom Dunkel der Nacht in das Licht des neuen Tages. Die Osterhoffnung bringt uns Zuversicht.
Die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus ist das Fundament unseres Glaubens und Christseins. Wenn Jesus nicht auferstanden wäre, dann hätten ja die Kräfte und Machenschaften gesiegt, die ihn ans Kreuz gebracht haben. Da Jesus aber auferstanden ist, siegen nicht Verrat, ungerechtes Urteil, Terrorismus, politisches Kalkül und Bosheit, sondern die Aufrichtigkeit und Wahrheit, für die er steht und immer eingestanden ist. Die Liebe und Sehnsucht nach Leben ist immer stärker als der Tod. Neue, österliche Menschen sind wir, wenn wir die Dunkelheit des Lebens auszuhalten versuchen im Blick auf das österliche Licht. Wir sind österliche Menschen, und unser Lied ist das Halleluja.
Ich wünsche uns von ganzem Herzen, dass wir jede und jeder von uns mit österlicher Freude erfüllt werden und sie miteinander teilen.

Dr. Novatus MRIGHWA – Priesterlichen Mitarbeiter



Morgenröte und Auferstehung

Ein Ausspruch von Dom Helder Camara ist mir in meinen Aufzeichnungen untergekommen:
„So schwarz war die Nacht, dass mich Angst befiel. Da hat sie mir ein Geheimnis anvertraut: Je mehr die Nacht Nacht ist, umso schöner wird die Morgenröte, die sie im Schoß trägt.“
So schwarz wie die Nacht war die Situation damals, als Jesus, der Messias, der Retter, starb und ins Grab gelegt worden ist.
So schwarz wie die Nacht ist die Situation heute, wenn wir plötzlich unser Leben umkrempeln müssen, hilfreiche und wohltuende Kontakte nicht mehr im gewohnten Ausmaß pflegen können, wenn Ängste um die Zukunft uns belasten, Unsicherheiten unseren festen Stand ins Wanken bringen, berührende Feste unseres Glaubens verbunden mit vielen Traditionen plötzlich ein großes Umdenken erfordern…..und genau in diese Zeiten hinein ist uns OSTERN geschenkt.
Es ist das Geheimnis der NACHT:  Sie trägt in ihrem Schoß die Morgenröte und bringt uns zum faszinierenden Staunen über ihre Schönheit und ihre Aufgabe: Uns in ein neues Licht zu führen, uns einen neuen Tag anzuvertrauen.
Es ist das Geheimnis von OSTERN: Das Sterben trägt Auferstehung in sich, der Tod neues Leben, die Traurigkeit auch wieder Freude, der Streit auch wieder Versöhnung, die Krankheit auch wieder Gesundheit, die Einschränkung auch wieder Befreiung….
OSTERN der HOFFNUNGSFUNKE.
Dafür bedarf es aber auch unserer eigenen Bewegung. Für die Morgenröte müssen wir die Augen öffnen, für die Auferstehung müssen wir ebenso wach werden, selber aufstehen und uns nicht verstecken oder einigeln, sondern die kleinsten Zeichen der Hilfe dankbar annehmen, uns mit der Herausforderung beschäftigen und alles dafür tun, dass Neues möglich und erfahren wird. Beispiel sind uns dafür schon die Frauen und Jünger von damals.
OSTERN ist für uns die Morgenröte, die uns ein Staunen und zugleich das große Lächeln der Freude ins Gesicht zaubert. Wir erleben in Jesus einen Gott, der unser Menschsein durch und durch kennt, der uns versteht, weil er die Leiden durchlitten hat und weil er unseren Tod gestorben ist.
Mit seiner Auferstehung lässt er uns aufstehen aus den Bedrückungen und Belastungen, die das Leben schwer machen. Mit OSTERN leben wir immer wieder von neuem auf.
Und denken wir daran:
„Je mehr die Nacht Nacht ist, umso schöner wird die Morgenröte, die sie im Schoß trägt.“
OSTERN weckt auf, damit wir Jesus sehen und dieses Mut machende Erlebnis weitersagen und unseren Mitmenschen mitteilen, wie es damals schon die Frauen und Jünger getan haben.
JESUS CHRISTUS IST AUFERSTANDEN. ER IST WAHRHAFTIG AUFERSTANDEN!

Im Namen unseres Pfarrteams wünsche ich allen gesegnete Osterfeiertage
Alois Moser, Pfarrer