Zweiter Advent

Zur Adventzeit bieten wir wieder Unterlagen für die Feier in den eigenen vier Wänden an und wünschen Ihnen und Ihrer Familie einen gesegneten zweiten Advent,
das Pfarr-Team

<link file:179021 _blank>KIRCHEzuHAUSE Heilige im Advent

<link file:179013 _blank>KIRCHEzuHAUSE 2. Advent

<link file:179014 _blank>KIRCHEzuHAUSE 2. Advent mit Kindern

 

 

» Richtet Euch auf. Macht die wankenden Knie wieder fest «
zum 2. Adventsonntag, 6.12.2020
Jesaja 40,1-5.9-11 und Psalm 85
Zweiter Petrusbrief 3,8-14
Markus-Evangelium 1,1-8

 

» Wie ist es in Wahrheit, liebe Freunde? Leben wir nicht in einer Weltzeit des Advent? Scheint uns nicht alles von der aufkommenden Finsternis bedroht zu werden, das karge Glück unseres Daseins? Wir warten bang auf den Engel mit der Botschaft des Friedens und überhören so leicht, dass die Botschaft nur denen gilt, die guten Willens sind. Es ist kein Trost und keine Hilfe bei der Weisheit der Weisen und bei der Macht der Mächtigen. Denn der Herr kam nicht zur Welt, damit die Menschen klüger, sondern damit sie gütiger würden. Und darum sind es allein die Kräfte des Herzens, die uns vielleicht noch einmal werden retten können. «

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs waren in unserer Gegend noch viele Menschen »nicht ganz bei Trost«; manche gar »aus dem Häuschen«. Sie begannen mit dem Aufräumen der Verwüstungen und dem Wiederaufbau. Damals wurde das "Salzburger Adventsingen" erfunden, um wenigstens kurze Zeiten des Aufatmens und des Trostes zu schenken. 1956 – ein Jahr nach dem Staatsvertrag, Österreich ist frei – sprach Karl Heinrich Waggerl zum Ausklang seiner Adventerinnerungen diese Fragen aus: Weltzeit des Advent. Kräfte des Herzens. Gütigere Menschen.

1. Chaos und Verwüstung: Das erlebt auch das Gottesvolk Israel im Exil in Babylon. Jerusalem, die Stadt Gottes, und der Tempel – zerstört. An Wiederaufbau und Heimkehr wird noch Jahrzehnte nicht zu denken sein. Eine trostlose Situation, Stimmungstief, Aussichtslosigkeit – es braucht dringend ein aufrichtendes Wort, orientierend, zukunftsweisend. Der (zweite)Jesaja, der Prophet der Tröstung im Ausland, übernimmt diese Aufgabe: »Tröstet, tröstet mein Volk – der Frondienst ist zu Ende – Gott der Herr kommt mit Macht«.
2. Immer wieder bewegt, bedrängt Menschen die Frage: Worauf läuft alles hinaus? Worauf kommt es an? Die Welt, das All, der Himmel, die Elemente – alles ist in Aufruhr. Zeitenfolge hört auf – tausend Jahre sind wie ein Tag. Die Ostermenschen – so der erste Petrusbrief – dürfen lernen, im »Hier und Jetzt« zu leben.
3. So wird dem kommenden Heiland der Weg bereitet: Geradlinigkeit im Auf und Ab des Lebens, weil Gottes Kraft alle Wege mitgeht (Alfred Delp).

Und heute? In Pandemie- und Corona-Zeit sind die Menschen besonders gefragt, die trösten, die leben aus Vertrauen.
»Mensch: Bist du noch ganz bei Trost?«
Kennst du gläubige Geborgenheit, oder »bist du ganz aus dem Häuschen.«
Tröstet dich das Psalmwort: »Frieden verkündet der Herr seinem Volk und seinen Frommen, den Menschen mit redlichem Herzen. Sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten. Seine Herrlichkeit wohne in unserm Land. Es begegnen einander Huld und Treue; Gerechtigkeit und Friede küssen sich.« ?

Diese Geschichte ist mehr als ein liebenswürdiger Gag:
Einer bekommt Audienz beim lieben Gott. »Lieber Gott, ist es wahr, dass für dich eine Million Jahre ist wie eine Sekunde?« – »Ja, du hast recht.« – »Und ein Cent ist wie eine Million Euro?« – »Ja, ganz recht!«
»Lieber Gott, schenk mir bitte einen Cent!« – »Gern. Warte eine Sekunde.«

Hans Steinwender PMA

Bild: Friedbert Simon
In: Pfarrbriefservice.de